Die IBA brachte den Wandel der gesamten Region mit sich und prägte auch die angrenzenden Städte. Anstatt die ungenutzten Industriebauten abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen, erhielt man sie als identitätsstiftende Bauwerke und hauchte ihnen neues Leben ein. Ein wesentlicher Protagonist hierbei war der Architekt Heinrich Böll mit seinem Büro Böll Architekten, das unter anderem für die Umnutzung der Zeche Zollverein verantwortlich ist. Im Jahr 1940 geboren, erlebte Böll den gesamten Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg – eine Zeit, die vom Mangel geprägt war. Das sei jedoch eine andere Art von Ressourcenknappheit gewesen als die, von der heute im Kontext des Klimawandels die Rede ist, erklärt sein langjähriger Mitarbeiter und heutiger Geschäftsführer Achim Pfeiffer. Dennoch, glaubt er, habe Böll aus dieser Zeit, in der man prinzipiell nichts wegschmiss, eine große Wertschätzung gegenüber dem Bestehenden mitgenommen. Bis heute setzt sich das Büro für den Erhalt von Orten und Gebäuden ein, die in der Bedeutungslosigkeit zu versinken drohen, und trägt damit zur anhaltenden Identitätsentwicklung bei.
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