// Welche „baukulturelle Verantwortung" haben Planende und was bedeutet das für die Dachformen

Interview mit Claus Thiemann, Nieto Sobejano architectos, beim RooftopTalk #25

Also die baukulturelle Verantwortung kann man aus meiner Sicht gar nicht hoch genug hängen. Das Gebäude steht schließlich eine langen, langen Zeitraum im Stadtraum, ist damit öffentlich zugänglich, Teil der Welt, in der es sich befindet. Und wir nehmen diese Verantwortung regelmäßig und grundsätzlich total ernst. Das fängt damit an, dass wir immer versuchen, unsere Entwurfsideen aus der Kraft der Vergangenheit oder dem Schatz des Vorhandenen zu schöpfen. Und damit ist nicht nur gemeint, das Gebäude so wie es dasteht, sondern der Stadtraum, wie er sich aktuell da findet oder wie er mal gewesen ist oder wie er mal hätte sein sollen. Als Ideenpotenzial auf unsere Aufgabe als diese kontextuelle Metaebene immer mit reinzunehmen. Und wir versuchen dann, daraus Gewinn zu schaffen, aber umgekehrt eben mit unserem eigenen Worte einen Beitrag in die Umwelt, also in die gebaute Umwelt, in die Umwelt der Menschen, die dem Haus begegnen, die die Stadt benutzen, die das Haus benutzen, hineinzugeben und daraus unseren Beitrag für die langfristige Zukunft zu liefern. Weil Stadt entsteht ja nicht am Reißbrett und auch nicht in Jahrzehnten, sondern über Jahrhunderte. Und unser Teil ist zwar nur ein kleiner Moment, aber wenn alle den Moment ernst nehmen, kann etwas Großes und Tolles entstehen.

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