Interview mit Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur Potsdam, beim RooftopTalk #28
Sie haben ja als Dachkult und als RooftopTalks tatsächlich auch ein thematisches Interesse das geneigte Dach nach vorne zu bringen. Ich kann dem viel abgewinnen, weil geneigte Dächer sind bautechnisch angesagt. Das kostet manchmal ein bisschen mehr, aber am Schluss hat man auch ein sicheres Dach und das ist städtebaulich interessant. Das ist häufig architektonisch auch sehr positiv, weil es Baukultur vermittelt. Beim ersten Mal haben wir über das Steildach gesprochen, als städtebauliche, architektonische Option. Beim zweiten Mal jetzt hier über, wie schafft man eine Ortsmitte mit unterschiedlichen gefalteten Dächern. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man noch einmal über das Thema fünfte Fassade spricht, was ja bei einem Steildach speziell ist, da haben wir Dachmaterialien. Wie fügen die sich in Nachbarschaften ein? Dann haben wir das ganze Thema Photovoltaik, auch begrünte Dächer, begehbare oder teilbegehbare Dächer. Wie sieht das aus? Und dann die sechste Fassade, wenn wir die fünfte Fassade auf dem Dach haben, was ist dann die sechste Fassade? Die Untersicht von Dächern. Ich finde zum Beispiel, dass gerade geneigte Dächer von unten interessante Räume bilden, wenn man sie offen lässt. Geneigte Dächer haben auch die Möglichkeit, Kellerersatzräume unterm Dach unterzubringen. Den alten Wäscheboden, was waren das für tolle Räume. Und wenn wir jetzt auf Tiefgaragen beispielsweise verzichten würden, die wahnsinnig viel Geld und Beton brauchen, und stattdessen tolle Dachböden bauen, das wäre auch eine Option. Also, die sechste Fassade könnte auch ein gutes Thema für Dachkult sein.
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