// Indach- vs. Aufdachsysteme

Dachkult

Für die Montage von Photovoltaik-Anlagen stehen zwei etablierte Systeme zur Verfügung: Aufdach- und Indachlösungen.

Aufdachsysteme werden über der bestehenden Eindeckung installiert und ermöglichen so eine wirtschaftliche Nachrüstung – typischerweise auf bestehenden Dächern. Indachsysteme hingegen ersetzen die Dacheindeckung vollständig. Sie fügen sich flächenbündig in das Dach ein und sorgen für ein homogenes Erscheinungsbild. Welche Lösung die passende ist, hängt unter anderem von Dachzustand, Bauphase und gestalterischem Anspruch ab.

// AUFDACHSYSTEME
Definition
  • Bei Aufdachsystemen werden die PV-Module auf der vorhandenen Dacheindeckung montiert.
  • Die Dacheindeckung bleibt dabei erhalten.
  • Die Installation erfolgt auf einem Schienensystem, das über Dachhaken mit der Unterkonstruktion verbunden wird.
  • Ist eine typische Lösung für Nachrüstungen auf bestehenden Dächern.
  • Optimale Dachausrichtung: Süd- bis Südwestrichtung, 30–40° Dachneigung.
Vorteile
  • Simpel: Die Installation verläuft meist schnell und einfach.
  • Kosteneffizienz: Oft sind die Gesamtkosten für die Anschaffung und Montage der einzelnen Komponenten geringer.
  • Zugänglichkeit der Module: Wartung und Inspektion sind hierbei in der Regel sehr unkompliziert.
  • Gestaltungsfreiheit: Die Wahl der Module und der Anlagengröße ist hierbei flexibel wählbar – natürlich in Abhängigkeit der Dachform und -fläche.
Herausforderungen
  • Optik: Die Module liegen hierbei sichtbar über der Dachebene, was gerade im Denkmalschutz eine Herausforderung darstellen kann.
  • Mechanische Belastung: Wind- und Schneelasten wirken direkt auf das Montagesystem.
  • Statik: Das Gewicht der PV-Anlage kommt zu dem der Dachziegel hinzu.
  • Eingeschränkte Zugänglichkeit der Ziegel: Wartungsarbeiten an der Eindeckung unter den Modulen werden erschwert.
  • Dachhaut: Durch die Montage an bestehenden Ziegeln entstehen zusätzliche Durchdringungen, die bei ungenauer Ausführung zu Undichtigkeiten führen können.
// INDACHSYSTEME
Definition
  • Bei einem Indachsystem werden die PV-Module direkt in die Dachfläche integriert.
  • Die Module ersetzen dabei die Dacheindeckung.
  • Die Anlage ist flächenbündig und optisch in die Dacharchitektur eingebunden.
  • Kommt meist bei Neubauten, umfassenden Dachsanierungen oder denkmalgeschützten Gebäuden zum Einsatz.
  • Optimale Dachausrichtung: Süd- bis Südwestrichtung, 30–40° Dachneigung.
Vorteile
  • Architektonischer Anspruch: Die Anlage wird flächenbündig und harmonisch in das Erscheinungsbild des Daches integriert.
  • Materialeinsparung: Die Dachziegel im Modulbereich entfallen.
  • Statik: Die Last der PV-Anlage ersetzt die Ziegelmasse.
  • Geringere Windlast: Durch die glatte Dachoberfläche entsteht weniger Angriffsfläche.
  • Optionaler Ziegel-Backup: Ausgebaute Ziegel können als Reserveziegel eingelagert werden.
Herausforderungen
  • Kosten: Häufig höhere Anschaffungs- und Montagekosten.
  • Hinterlüftung: Weil eine reduzierte Hinterlüftung zu thermischen Nachteilen führen kann, muss sie hierbei über Lüftungsquerschnitte (DIN 4108) erfolgen.
  • Wartungsaufwand: Das Tauschen der Module ist ggf. aufwändiger, da sie im Dachsystem integriert sind.
  • Planungsaufwand: Auch die Planung fällt hierbei meist aufwändiger aus, besonders bei komplexen Dachformen.
Foto: Creaton

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