// DACHFORMEN | TEIL II

// Mansarddach
  • Der Name geht auf die französischen Architekten und Baumeister François Mansart und Jules Hardouin-Marsart zurück, die diese Form im 16. und 17. Jh. Luxusgebäuden in Paris aufsetzten.
  • Früher wurde diese Form aufgrund ihres Erscheinungsbildes deshalb häufig für repräsentative Herrschaftsbauten genutzt.
  • Das Mansarddach weist eine geknickte Dachfläche mit steilerem Unterdach (ca. 65-75% Neigung) und flacherem Oberdach (ca. < 30% Neigung) auf.
  • Durch die unterschiedlichen Neigungswinkel werden die Dachschrägen kürzer und die Abseiten höher. Der Dachraum als lässt sich so als zusätzlicher Wohnraum besser nutzen – das ist die größtmögliche Flächennutzung eines Vollgeschosses unter einem steilen Dach.
  • Der Materialbedarf ist höher, die Konstruktion aufwendiger und komplizierter. Dementsprechend ist das Dach in der Anschaffung teurer.
// Mansardwalmdach
  • Das Mansardwalmdach ist eine Form des Mansarddachs.
  • Alle vier Seiten sind als geknickte und geneigte Dachfläche ausgebildet.
  • Die Dachform ist häufig bei freistehenden, prunkvollen Bauwerken des Barocks zu sehen.
  • Der Materialbedarf ist noch höher als beim Mansarddach, die Konstruktion ebenfalls aufwendiger und komplizierter.
// Tonnendach
  • Gehört zu den ältesten Dachformen.
  • Im Zuge der Industrialisierung wurden ab dem 19. Jahrhundert zunehmend größere Fabrik-, Bahnhofs- und Markthallen mit Tonnendächern errichtet.
  • Das Tonnendach beschreibt eine gewölbte Dachform, die im Querschnitt eine halbe, liegende Tonne oder ein Kreissegment darstellt.
  • Die Dachfläche ist zylindrisch, es gibt keinen ablesbaren First.
  • Heutzutage ist diese Form eher selten – gelegentlich sind bei Industriebauten mehrere Tonnendächer in einer Reihe zu sehen.
// Spitztonnendach

Beispiel: Andachtsraum Ruhewald Schloss Tambach

  • Eine Sonderform des Tonnendachs.
  • Der Querschnitt besteht hierbei nicht aus einem, sondern aus zwei Kreissegmenten, die sich am First gegeneinander lehnen.
  • Freitragende Konstruktion, die mehr nutzbaren Raum im Dachgeschoss bietet.
  • Die Konstruktion kommt mit bis zu 40% weniger Material aus.
  • Berühmt für die gewölbte Deckenkonstruktion in Lamellenbauweise wurde der Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger Anfang des 20. Jahrhunderts, weshalb das Dach auch unter dem Namen „Zollingerdach“ bekannt ist.
// Zeltdach
  • Diese Dachform erhielt ihren Namen durch den Aufbau eines klassischen Zeltes.
  • Wird auch als „Pyramidendach“ bezeichnet und ist häufig auf Kirchtürmen zu finden.
  • Mehrere, gegeneinander geneigte Dachflächen derselben Dachneigung treffen sich an einer Spitze – dem Firstpunkt.
  • Typischerweise sitzt das Dach auf einem quadratischen Grundriss, kann aber generell auf gleichseitigen, drei- oder mehreckigen Gebäuden sitzen.
  • In der Regel ist das Dach durch den Materialaufwand etwas teurer in der Anschaffung.
// Kegeldach
  • Das Dach hat – wie der Name schon sagt – die Form eines Kegels, verjüngt sich also nach oben hin und kann unterschiedlich spitz zulaufen.
  • Für diese Form wird eine runde Grundfläche benötigt.
  • Kam hauptsächlich auf mittelalterlichen Türmen und Burgen zum Einsatz und kann entweder mit der Mauer abschließen, sie überragen oder auf sie aufgesetzt sein.
  • Auch diese Dachform ist durch den Materialaufwand etwas teurer in der Anschaffung.