// Gestaltungsmöglichkeiten von Photovoltaik



// Allgemein

Photovoltaik ist längst nicht mehr nur ein technischer Baustein der Energiewende, sondern zunehmend auch ein gestaltbares und mittlerweile auch gestalterisches Element in der Architektur.

Insbesondere auf geneigten Dächern gibt es viele Möglichkeiten, Solartechnologie ästhetisch und architektonisch anspruchsvoll zu integrieren. Wer frühzeitig plant und Gestaltung nicht als Widerspruch zur Funktion versteht, kann das Steildach zur Bühne einer ökologischen und ästhetischen Architektur machen.

Alle Infos rund um die Gestaltungsmöglichkeiten von Photovoltaikanlagen fassen wir euch wie immer in den Highlights „Wissen“/„Energie“ zusammen.

// In-Dach- vs. Auf-Dach-Systeme

Auf-Dach-Systeme werden klassisch auf die bestehende Dachdeckung montiert. Optisch wirken sie wie ein technischer Zusatz, der auf dem Dach aufliegt. Besonders bei denkmalgeschützten oder architektonisch expressiven Bauten wirken sie sich auf das Erscheinungsbild aus.

Gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) wie auch Solarziegel gehen einen Schritt weiter: die PV-Module oder Solarziegel ersetzen die herkömmliche Bedachung vollständig und integrieren die Solartechnik direkt in die Dachhaut. Sie liegen flächenbündig im Dach und schaffen dadurch ein harmonisches und homogenes Gesamterscheinungsbild.

// Farben und Oberflächen

Während monokristalline (=aus einem Siliziumkristall geschnittene) PV-Module in dunklem Blau oder tiefem Schwarz lange Zeit als Standard galten, ermöglichen neue Herstellungsverfahren heute eine viel größere Farbpalette. Besonders bei Gebäuden mit denkmalpflegerischen Auflagen oder spezifischem Farbkonzept kann das entscheidend sein, denn hier wird die Optik zum verbindenden Element zwischen Dach, Fassade und architektonischem Kontext.

Optionen:

  • Modulfarben: Solarmodule gibt es mittlerweile in vielen verschiedenen Farben. Häufig werden Rot, Braun, Grau, Schwarz und Terracotta verwendet – abgestimmt auf die übrigen Dachsteine, Klinker- oder Putzfassaden sowie den architektonischen Kontext.
  • Beschichtungen: Spezielle Beschichtungen oder texturierte Oberflächen ermöglichen etwa farbige Reflexionen oder eine matte Optik.
  • Rahmenvarianten: Rahmenlose Module oder solche mit farblich abgestimmten Aluminiumprofilen reduzieren visuelle Brüche.
  • Semitransparente Module lassen Sonnenlicht durch während sie zeitgleich Energie daraus gewinnen. Üblicherweise kommen sie bei Überdachungen oder Gaubenfenstern zum Einsatz.

// Modulgrößen, Formate und Raster

Die wachsende Vielfalt an Modul-Formaten und Layouts eröffnet neue gestalterische Spielräume bei der Integration von PV-Anlagen. Denn nicht jedes Dach ist ein Rechteck mit „Idealmaßen“ – Gauben, Firstlinien, Dachfenster oder Schornsteine erfordern Flexibilität.

Möglichkeiten:

  • Verschiedene Modulformate wie etwa Hoch- und Querformate oder quadratische Module zur lückenlosen Integration.
  • Sonderformate für Randbereiche zur Vermeidung ungenutzter Restflächen.
  • Visuelle Rasterung zur Anpassung an Fugenbilder, Trauflinien oder gestalterische Symmetrien.

// Ästhetische Integration durch frühzeitige Planung

Wichtig bei der Gestaltung einer PV-Anlage ist es, sie als Teil des architektonischen Entwurfsprozesses zu begreifen. Wird sie frühzeitig eingebunden, lassen sich gestalterische und funktionale Anforderungen aufeinander abstimmen. So entsteht ein harmonisches Gesamtbild, in das sich die Solarmodule ganz selbstverständlich einfügen.

Was das bedeutet:

  • Frühe Abstimmung zwischen Bauherrschaft, Architekt*in, Energieplaner*in, Dachdecker*in und dem PV-Hersteller zur Auswahl geeigneter Systeme.
  • Berücksichtigung im Entwurf – wie etwa bei der Form des Daches, seiner Neigung, Ausrichtung und Verschattungsfreiheit.
  • Einbezug in das Gestaltungskonzept durch Berücksichtigung von Farbe und Material, Formensprache und Proportionen.

Raiffeisenbank / Plan B Architekten, Schweiz

Bildnachweise: Swisspearl

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