Interview mit Jörn Kiesslinger, Lendager architects in Kopenhagen, beim RooftopTalk #19
Wenn man es ganz generell sieht, `verursacht` ein Steildach mehr Dachfläche als ein Flachdach. Das würde bedeuten, dass man mehr Materialien verbraucht. Aber so leicht ist es nicht. Wenn man annimmt ein Flachdach besteht aus einer Betonkonstruktion und ein Steildach lässt sich aus einer leichten Holzkonstruktion erstellen, dann sieht diese Bilanz ganz anders aus. Wenn man gleichzeitig Materialien berücksichtigt, die einen positiven oder geringen ökologischen Fußabdruck haben, und dies verbindet mit langlebigen robusten Konstruktionen, dann verbessert sich die Ökobilanz des Steildachs weiter. Zudem schafft man über vergrößerte Dachflächen bei einem Gründach mehr grüne Fläche, die man nach der Bebauung an den Ort zurückgeben kann.
Das Gleiche gilt für Photovoltaikanlagen, da man mehr Dachfläche zur Verfügung hat, die die richtige Neigung hat. Wenn wir in der Zeit zurückschauen, sehen wir z.B. auch alte Dachstühle aus Holz mit Ziegeln bedeckt ist - wenige Materialien, wenig Aufwand. Diese Materialien lassen sich auch wiederverwenden. Wir haben das ebenso gemacht mit einer wiederverwendeten Dachstuhl-Konstruktion in einem Kindergarten Projekt. Das ist der Weg, den wir gehen müssen - einfach zu denken mit wenig verschiedenen Materialien, die sich wiederverwenden lassen. Man hatte früher Baumaterialien, die hatten Ihren Wert und die wurden ganz normal wiederverwendet. Aber wir haben vielen Baumaterialien Ihren Wert genommen. Es rentiert sich zu wenig, sie wiederzuverwenden und die Baumaterialien wurden zu Abfall.
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