Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung Baukultur
Wir müssen also weiterbauen, schrittweise weiterbauen. Wenn wir über Verdichtung nachdenken, dann geht es auch um Nähe. Es geht auch um Akzeptanz. Deshalb sprechen wir schon von doppelter Innenentwicklung. Das heißt, wir müssen dichter werden. Wir müssen aber auch besser werden, kompensierende Elemente wie z.B. Grün und anderes einführen. Ich sehe eine nicht ergriffene Chance, darin dass man gar nicht so sehr sagt: „Wir machen dort einfach noch ein Geschoss drauf.“ - flach natürlich oder zwei. Sondern dass man sagt: „Wir versuchen einmal, den Gebäuden einen neuen Abschluss zu verschaffen.“ Indem wir eine differenzierte Dachlandschaft denken, indem wir auch über gefaltete Dächer nachdenken, die sicher Akzeptanz bildend sind. Wenn ich versuche, Tarzan und Jane - ein kubistisches Gebäude in Bremen beispielsweise - nachzuverdichten, eine Typologie dazu zu stellen. Dann habe ich bei einem 6,7,8 oder 10- geschossigem Haus eine höhere Akzeptanz. Wenn ich über die Diagonale einen First führe, wenn ich mal schaue, ob sich in der Landschaft etwas einfügt. Das ist nur eine Geste, aber ich glaube, das kann Akzeptanz bildend sein.
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