// Die Bauwende ist häufig von politischen Rahmenbedingungen abhängig. Was können Architekt*innen auch ohne diese Rahmenbedingungen tun?

Interview mit Prof. Jens Ludloff, Ludloff Ludloff Architekten in Berlin, Lehrstuhl für Nachhaltigkeit, Baukonstruktion und Entwerfen an der Universität Stuttgart, DGNB-Roundtable

Also die Rahmenbedingungen sind eins, die müssen sich auch dringend ändern. Aber wir sind, sagen wir mal, das Wissen ist in der Welt. Wir müssen es nur anwenden. Ich glaube nicht, dass wir ein wirkliches Knowhow-Defizit haben. Aber wir haben ein Handlungs-Defizit. Und das hat natürlich jetzt in dieser Logik unseres Wirtschaftens sehr stark mit Reglements zu tun, teilweise mit Normierungen teilweise mit Geldflüssen. Also wo wird investiert, unter welchen Umständen, mit welcher Kapitalbildungs-Absicht? Und so weiter. Deswegen glaube ich, wenn man das schöne Wort, was ja auch wieder ähnlich wie die Nachhaltigkeit so neu ins Bewusstsein gekommen ist seit ein paar Jahren oder dann aber dadurch, dass diese häufige Wiederholung auch sich verbraucht hat, das Gemeinwohl, also wenn wir gemeinwohlorientiert wirtschaften, dann würden wir zwangsläufig zu einem anderen Wirtschaften kommen. Und das ist eine ganz einfache Prämisse, wenn wir das so verabreden gesellschaftlich. Ich glaube, dann fragen sich viele Fragen oder stellen sich viele Fragen gar nicht mehr. Dann würde man eben nicht den Sand irgendwo abbaggern, wo das Flussdelta irgendwie danach nicht mehr existiert. Oder man würde einfach die Kreisläufe ernster nehmen. Und da müssen wir hin. Und da gibt es mittlerweile viele Umdenkprozesse, die gestartet haben und wir können nur sagen, wir müssen sie dringend beschleunigen.

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