// Raumreserve Dach: Was ist das Potential?

Interview mit Eike Becker, Eike Becker Architekten in Berlin, Raumreserve Dach Roundtable
Wir haben, um da auch einmal konkreter zu sein, weil du ja auch danach gefragt hast, wir haben gerade zurzeit eine wachsende Anzahl von Projekten im innerstädtischen Bereich, die Umnutzung von Gebäuden wieder nach vorne bringen. Also ehemalige Kaufhäuser, die nicht abgerissen werden, sondern da werden dann Löcher rein gestanzt, da wird Licht reingebracht in die unteren Bereiche und man kämpft um jede einzelne Stütze, um jede einzelne Decke, die erhalten werden kann. Und dann arbeiten wir sehr intensiv daran, dass wir das dann ein Stück weit aufstocken können, um dann da eben, ich sag mal so, ein Bergdorf da oben drauf zu setzen, was dann eben eine andere Lebensqualität bietet als zusätzlichen Büroraum, der dann auch öffentlich erschlossen werden kann, Gärten oben auf dem Dach, Täler, die da eingeschnitten werden. Und auf einmal merkt man dann schon allein bei diesen beiden Begriffen haben wir viele Assoziationen, die positiv sind. Aber genau darum geht es auch. Wir müssen sehen, dass wir eben diese Lebensqualität für, ich sage mal für alle, in die Stadt wieder zurückholen, uns das nicht abnehmen lassen, wegnehmen lassen. Also das betrifft nicht nur die Mobilität, die sich umbauen muss, aber es betrifft eben genau auch die Bausubstanz. Die muss angepasst werden an die Bedürfnisse, die wir heute haben. Die Wohnungen sind nicht die richtigen Wohnungen, die wir heute haben. Das sind Wohnungen, die meistens auch zu Vereinzelung führen, die nicht dazu führen, dass dann auch Orte da sind, die man im Erdgeschoss findet, wo sich die Leute natürlich treffen, zufälligerweise möglicherweise oder auch intentional und ein gutes Leben gemeinsam führen können. Also es gibt diese Ideen, die sind da. Du sprichst beispielsweise von Dänemark. Klar natürlich, man kann sich das in Aarhus und auch in Amsterdam oder in Kopenhagen und so weiter, an vielen Stellen. Aber auch in Münster und Freiburg und so weiter. Es gibt viele gute Beispiele, von denen müssen wir lernen, müssen sehen, dass wir uns diese Städte mit der Lebensqualität und die Städte für Menschen, wie es ja Jan Gel schon in den 60er Jahren formuliert hat, wieder zurückholen. Das ist die Aufgabe und die Dächer können da richtig gut einzahlen.

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