// Dachhaut

// Definition

Die Dachhaut ist die oberste Schicht des Dachsystems und liegt auf der Dachkonstruktion auf.

// Anforderungen
  • Beständigkeit gegenüber Witterung, hohen Temperaturschwankungen, Strahlungen und Schadstoffbelastungen
  • Aufnahme von Eigen-, Schnee-, Wind-, Anprall- und Mannlasten
// Funktionen
  • Hauptfunktion: Schutz und Ableitung vor Niederschlägen
  • Schallschutz
  • Brandschutz
  • Wärmeschutz
  • Feuchteschutz
  • Energieerzeugung
// Decken oder dichten?

Die Hauptfunktion der Dachhaut ist das Abführen von Niederschlägen. Das kann auf zwei Arten geschehen:

  • Durch regensichere Dachdeckungen
  • Durch wasserfeste Dachabdichtungen
Regensichere Dachdeckungen
  • Hierbei wird das Wasser auf dem schnellsten Weg vom Dach zu den Rändern abgeführt.
  • Die Regensicherheit wird im Normalfall erreicht, wenn die in den Fachregeln angegebenen und werkstoffabhängigen Regeldachneigungen und Werkstoffüberdeckungen eingehalten werden.
  • Dachdeckungen bestehen aus einzelnen Teilen, Schuppen, Platten, Bändern oder Bahnen, die versetzt übereinander gefügt werden.
  • Die Fügungen müssen nicht wasserdicht ausgebildet sein.
  • Zusatzmaßnahmen für extreme Standorte mit besonderen Witterungsverhältnissen:
    • Zusätzliche Wasserableitende Schicht unterhalb der Deckung in Form eines Unterdachs, einer Unterdeckung oder Unterspannung.
    • Mit zusätzlichen Maßnahmen kann die Regeldachneigung bis hin zur Mindestdachneigung unterschritten werden.
    • Vollständige Wasserdichtigkeit wird nur durch ein wasserdichtes Unterdach mit eingebundener Konterlattung erreicht.
Wasserfeste Dachabdichtungen
  • Finden vor allem bei Flachdächern Anwendung, aber auch geneigte Dächer können gedichtet ausgeführt werden.
  • Hierbei wird die Wirksamkeit der Dachhaut nicht durch die Eindeckung, sondern durch eine vollständig wasserdichte Abdichtung der darunterliegenden Schichten sichergestellt.
  • Die wasserdichten Werkstoffe werden als bahnen- oder planenförmige Materialien hergestellt oder bestehen aus einer ganzflächigen Beschichtung.
  • Die Anschlüsse an Dachdurchdringungen müssen wasserdicht ausgeführt und vorgegebene Anschlusshöhen eingehalten werden.
  • Meist befindet sich über der Abdichtung eine Deckschicht, die als Schutz vor thermischer, mechanischer oder atmosphärischer Beanspruchung dient.
  • Als Deckschicht und abhängig von der Dachneigung eignen sich u.a. Kies, Holz, Betonplatten oder eine Pflanzschicht.
// Dachdeckungen und -abdichtungen
Bahnen
  • Für flach geneigte Dächer
  • Material: Bitumen, Kunststoff
Bänder
  • Für flach geneigte Dächer
  • Material: Metall
Halme
  • Für sehr steil geneigte Dächer
  • Material: Reet
Ebene und verformte Platten
  • Für mittlere Dachneigungen
  • Material: Faserzement, Metall, Bitumen, Kunststoff, Glas
Ebene und verformte Dachpfannen
  • Für steil geneigte Dächer
  • Material: Ziegel, Beton, Metall
Ebene und verformte Schuppen
  • Für steil geneigte Dächer
  • Material: Faserzement, Kunststoff, Schiefer, Holz, Stein, Glas, Metall, Bitumen